Ein paar Zahlen und Zahlen und fakten zu unserem Verein
Mitglieder Stand 2017 | |
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Aktive Hästräger | 122 |
Kinder mit Maske | 17 |
Kinder ohne Maske | 8 |
Elferrat | 11 |
Passive Mitglieder | 113 |
Gesamt | 271 |
Das Hauptaugenmerk der Narrhalla Boll verschob sich in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt auf die traditionelle schwäbisch-allemannische Fasnet.
Mit diesem Wandel, welcher auch überregional zu sehen ist, enstanden neue Figuren die unter anderem auch in Zusammenarbeit mit dem Narrenfreundschaftsring Zollernalb entworfen wurden.
Die traditionelle Hechinger Straßenfasnet spielt dennoch weiter eine sehr präsente Rolle im Treiben der Narrhalla Boll und kommt verstärkt in der Hauptfasnet zwischen Schmotzigem Donnerstag und Aschermittwoch zum Tragen.
Den Übernamen der Bollemer, „Hasawedel“, nahm der Narrenverein zum Motto seiner Maskengruppe. Das zentrale Element des Hästrägers ist die Maske, sie zeigt einen Hasenkopf. Das Häs und die Maske sind in den braun melierten Farbtönen eines Feldhasen gehalten. Auf der Brust zeigt das Bollemer Wappen die Herkunft der Gruppe. Der Has trägt ein Narrengeschell und als Handschmuck eine Mohrrübe.
Auch der „Hasawedel“ ist Bestandteil des Narrenkleides und befindet sich, wie sollte es auch anders sein, am Hinterteil des Oberteils.
Um die Zahl Elf ranken sich ebenso viele Mysterien, wie um den Elferrat selbst. Fakt jedoch ist, dass dieser bei der Narrhalla Boll aus den Vorstandsmitgliedern zusammensetzt. Jedoch gibt es auch bei den anderen Umzugsteilnehmern der Bollemer Narrhalla Vertreter, die in der Vorstandschaft tätig sind. Während das Geschlecht der Mitglieder des Elferrats bei anderen Vereinen eine Rolle spielt ist dies bei den Hasawedeln kein Thema.
Die Zahl Elf als ungöttliche, unchristliche Zahl ist wie gemacht dafür, während der fünften Jahreszeit gegen die Obrigkeit zu schießen. So sollen Elferräte auch das erste Mal aufgekommen sein, um verlorenes Mitspracherecht, zumindest während Fastnacht oder Karneval, zurückzuerlangen. Denn durch Napoleons Zug durch Europa erlangten die von ihm unterworfenen westlichen Gebiete Deutschlands, eine bis dahin unbekannte Ordnung und Mitspracherecht. Die Niederlage Napoleons führte zum Wiederaufblühen des Absolutismus. Doch so ganz wollte man sich vom neuen Freiraum eben nicht trennen.
Elf könnte daher auch für Égalité, Liberté, Fraternité stehen: Die Schlagworte der Französischen Revolution, in angepasster Reihenfolge. Daran ist zumindest die Farbgestaltung des Bollemer Elferrates angehlehnt: Blau, Weiß, Rot - die Farben eben dieser Revolution.
Das Häs und die Maske des „Treibers“ stellen einen einfachen Bauernburschen dar. Die Gesichtszüge der Maske sind so geschnitten, dass der Mund zu einem Schrei geformt ist. Als Kopfbedeckung dient ein origineller Schlapphut. In der Hand hält er eine Klapper oder Rätsche, mit der er das Wild aufschreckt.
Der „Jäger“ wiederrum stellt eine Figur des gehobenen Standes dar. Es gibt nur zwei Figuren des Jägers: einen Bollemer Jäger mit einem traurigen Gesichtsausdruck und den Stettener Jäger mit einem verschmitzten Lächeln auf dem Gesicht.
Zwei Zigeunersippen, die Roten und die Gelben, sammelten früher für ein Hochzeitsfest bei den Bewohnern von Boll Fleisch und Kraut. Dies wird bis heute im Spiel so praktiziert, jedoch wurden die Gaben durch Geld ersetzt welches später einem guten Zweck zukommt. Vormittags zum Betteln treten die Zigeuner noch armselig gekleidet auf, um die Spendierfreudigkeit der Leute zu erhöhen. Danach erscheinen sie festlich gekleidet zum großen Fest. Jede Sippe führt den Bräutigam bzw. die Braut zur Dorfmitte, wo eine lustige Hochzeit mit vielen, heiteren Sprüchen und Einlagen abgehalten wird. In einem großen, bunten Hochzeitszug geht danach die Festgesellschaft zur Hochzeitsfeier, wo sich ein ausgelassenes Fest mit Brautentführungen durch alle Lokale des Ortes anschließt. Siehe unten: Geschichte.
Diesem Brauch entspringt auch das Häs der Bollemer Zigeuner. Der Kummerbund oder Schärpe symbolisiert die zugehörigkeit zur Sippe während das feierliche Gewand an die Hochzeit erinnern soll.
In den Reihen der Showtanzgruppen kam diese Idee zum ersten Mal zu Tage: Bei so vielen Tänzerinnen muss es doch möglich sein, auch eine Tanzgarde für die Umzüge zu stellen.
Und so kam es dann auch: Seit der Fasnet 2017 komplettieren die Mädels der Tanzgarde das Umzugsbild der Narrhalla Boll. Hierzu soll gesagt sein, dass sich diese dafür stark eingesetzt haben. Und wo man auf solches Engagement von jungen Leuten trifft, wollte man auch nicht im Wege stehen.
Zu neunt machten sich die jungen Damen ans Werk und gestalteten sogar ihr Häs selbst und gaben es in Auftrag. Dabei orientierten sie sich am Elferratshäs als Vorbild für Farben und grobes Aussehen. Und auch den gestickten Hasen übernahmen sie jetzt, um das Gesamtbild abzurunden und bei Umzügen vornweg zu gehen.
Gelegen am Fuße der Burg Hohenzollern und umschlossen von mehreren Wäldern, blickt Boll als Stadtteil der Stadt Hechingen auf eine langjährige und überregional bekannte Tradition der Fasnet zurück. Obwohl die Narrhalla Boll sich als Verein erst im Jahre 1981 gegründet hatte, gehen die ersten Aufzeichnungen der traditionsreichen aber vorerst losen Vereinigung bis ins Jahr 1852.
Nicht nur finden seit Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche traditionelle Spiele wie „Wilhelm Tell“ oder „Renaldinis Räuber“ statt, sondern auch Themen aus aller Welt und Lokales werden politisiert und närrisch verarbeitet. So fand zum Beispiel im Jahre 1876 das Fasnetsspiel „Schul- und Rathausbau in Boll“ statt, mit welchem der tatsächliche Bau des bis heute in der Dorfmitte befindlichen Schul- und Rathauses finanziert wurde. Eine weitere besondere Erwähnung verdient auch das Fasnetsspiel „Wasserleitungsbau in Boll“, in welchem die damaligen Pläne einer modernen Wasserleitung und dem resultierenden Konflikt zwischen Unterdorf und Oberdorf in Boll thematisiert wurden. Dies wurde so kritisch angenommen, dass sich die damaligen Leiter des Spiels vor höherer Stelle verantworten mussten was auch zu einer zeitweisen Pause der Spiele führte. Dieses Spiel wurde 2007 neu aufgeführt und auch hier kamen die Einnahmen wieder einem guten Zweck zu.
Seit 1986 alle zwei, ab 1996 alle vier Jahre wird dieses Spiel aufgeführt: In großer Manier, ganz in der Tradition der im Raum Hechingen stark verankerten Straßenfasnet, kommen im 1926 uraufgeführten Stück verschiedene bunt verkleidete Gruppen aus dem gesamten Umland zusammen, um die große und in Teilen doch nicht ganz simple Hochzeit zu bestaunen.
Es soll sich vor langer Zeit bei einer Treibjagd von Bollemer und Stettener Jägern zugetragen haben, dass bei der ganzen Jagd nur ein Hase geschossen wurde. Um dessen Eigentum gab es sehr viel Streit zwischen den beiden Nachbardörfern. Denn er lag genau auf der Gemarkungsgrenze und man wusste nicht, gehört er „rom“ oder „nom“, also nach Stetten oder nach Boll.
Deshalb wurde von neutraler Stelle die Gemarkungsgrenze vermessen und festgestellt: „Wir fanden´s nicht toll, der Has lag in Stetten, der Wedel in Boll“.
Seit dieser Zeit werden die Bollemer „Hasawedel“ genannt.
Zu einem guten Verein gehört auch eine gute Vorstandschaft und Ansprechpartner an die Ihr euch wenden könnt
Hier findet ihr eine Übersicht zu jedem Vorstandsmitglied und dessen Rolle in der Vorstandschaft